Der Handel mit Rohstoffen ist eine nach wie vor sehr beliebte Form des Terminhandels an der Börse. Wer sich gut mit einem oder mehreren Rohstoffmärkten oder entsprechend daran gekoppelten Industrien auskennt, hat gute Chancen, hier eine stabile Rendite erwirtschaften zu können. Gerade beim Rohstoffhandel gibt es jedoch eine Menge zu beachten. Dieser Artikel klärt auf.
Wie und wo kann man Rohstoffe handeln?
Rohstoffe werden üblicherweise als sogenannte Termingeschäfte (auch: „future contracts“ oder schlicht „futures“) gehandelt. Diese Verträge werden an speziellen Rohstoffbörsen gehandelt. Zu den bekannten Warentermin-Börsen zählen beispielsweise die New Yorker Intercontinental Exchange (ICE) oder das Chicago Board of Trade (CBOT). An diesen Börsen kann man auch online Handel betreiben. Die besten Online Broker ermöglichen ihren Kunden eine einfache Eröffnung eines Depots, mit dem Rohstoffe gehandelt werden können. Auf guten Plattformen können die Kunden auch gleich einen umfassenden Überblick über die jeweiligen Rohstoffmärkte erlangen.
Die Besonderheit bei Rohstoffen ist, dass sie in aller Regel immer eine gewisse Relevanz mitbringen, weil sie konstant benötigt werden. Dabei verhalten sich Rohstoffe grundsätzlich anders als etwa Aktien, die innerhalb kürzester Zeit stark im Wert steigen oder quasi wertlos werden können. Außerdem ist das Handelsvolumen von Rohstoffen auf dem Weltmarkt extrem groß: Etwa ein Drittel aller Güter, die auf der Welt gehandelt werden, sind Rohstoffe. Es gibt daher beim Rohstoffhandel enorm viele Möglichkeiten zur Investition.
Besonderheiten beim Handel mit Rohstoffen
Eine wichtige Besonderheit beim Handel mit Rohstoffen ist: Wer Rohstoffe an einer Terminbörse handelt, verpflichtet sich grundsätzlich auch zur Annahme der Lieferung. Dabei handelt es sich natürlich nur um eine theoretische Verpflichtung, die aber durchaus auch praktisch werden kann. Wer mit den oben genannten Futures handelt, handelt immer auch einen konkreten Liefertermin aus. Möchte man nun verhindern, dass einem 300 Tonnen Zucker in den Vorgarten geliefert werden, sollte man dringend darauf achten, dass man seine Positionen im Depot vor der Fälligkeit glattstellt. So werden Futures auch in der Regel gehandelt.
Die Mindestmengen für den Handel von Rohstoffen sind in der Tat oft recht groß. Mehrere Tonnen sind keine Seltenheit. Ein Beispiel: Die Kontraktgröße für den Handel mit Rohöl beträgt 1.000 Barrel. Diese werden beim Kontrakthandel aber natürlich nicht vollumfänglich gekauft. Vielmehr leistet der Händler eine Anzahlung auf den Liefervertrag. Der volle Kaufpreis wird also erst bei Lieferung fällig. Wenn der Preis für den Rohstoff steigt, kann der Vertrag weiterverkauft werden. Das sollte auch unbedingt getan werden, sofern der Händler keine 1.000 Barrel Rohöl in seinem Keller zur späteren Verwendung lagern möchte.
Durch die Hebelwirkung können mit solchen Kontrakten beträchtliche Gewinne erzielen. Der Handel mit Rohstoffen eignet sich somit sowohl für Einsteiger als auch für Fortgeschrittene.