Minikredite können teuer werden: Vor dem Vertragsabschluss Nebenkosten vergleichen

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Sogenannte Minikredite werden vor allem mit der unkomplizierten und schnellen Abwicklung beworben – doch die hat ihren Preis: Wenn Sie etwa eine zügige Überweisung innerhalb von 24 Stunden wünschen, werden zusätzliche Gebühren fällig. Welche Minikredit Nebenkosten können darüber hinaus noch anfallen?

Teure Expressüberweisung: Extragebühren für sofortige Auszahlung

Minikredite dienen in der Regel dazu, kurzfristige Zahlungsengpässe über einen Zeitraum von maximal 60 Tagen zu überbrücken, bis das nächste oder übernächste Gehalt eingegangen ist. Von dem Geld sollen offene Rechnungen, beispielsweise für die dringend benötigte Waschmaschine oder Autoreparatur beglichen werden. Im Unterschied zu einem klassischen Konsumkredit geht es also weniger um geplante Anschaffungen sondern um einen dringenden Kapitalbedarf. Die Anbieter solcher Minikredite kommen den Kundenwünschen entgegen, indem eine besonders schnelle Bonitätsprüfung und auch Auszahlung erfolgt.

Für Letzteres werden allerdings hohe Minikredit Nebenkosten fällig: Wie das Verbrauchermagazin WISO kürzlich ermittelt hat, können bei einem Kredit mit der überschaubaren Kreditsumme von 500 Euro bereits Nebenkosten von bis zu 179 Euro fällig werden. Wenn Sie die Minikredit Nebenkosten reduzieren möchten und auf eine solche sofort Überweisung verzichten, können Sie die offenen Rechnungen womöglich nicht rechtzeitig zahlen – in einem solchen Fall hat der Minikredit seine Wirkung verfehlt. Spielt die Zeit bis zur Auszahlung keine entscheidende Rolle, ist ein konventioneller Ratenkredit ohnehin die bessere Wahl.

Aufgrund der aktuell niedrigen Zinsperiode fallen die Kosten hierfür deutlich geringer aus, als dies bei einem Minikredit auch ohne Sofort-Überweisung der Fall ist.

Weitere Minikredit Nebenkosten: Worauf Sie unbedingt achten sollten

Die Idee eines Minikredites liegt, wie schon erwähnt darin, das Darlehen beim nächsten Geldeingang vollständig zurückzuzahlen. Ist dies nicht möglich und es müssen zwei Gehaltseingänge abgewartet werden, kann bei vielen Anbietern die sogenannte 2-Raten-Option in Anspruch genommen werden. Durch die Verlängerung des Kreditzeitraums auf zwei Monate fallen neben weiteren Zusatzkosten auch höhere Kreditzinsen an. Ein grundsätzlicher Nachteil der Minikredite liegt ohnehin darin, dass die Kreditzinsen deutlich über denen von konventionellen Darlehen mit längerer Laufzeit liegen. Bis zu 13,90 Prozent effektiver Jahreszins sind bei einem Minikredit durchaus üblich.

Wenn Sie die Laufzeit eines Minikredites verdoppeln, dann erhöhen sich auch die Minikredit. Nebenkosten durch den teureren Zins. Auch ein weiterer Zahlungsaufschub sowie ein Zertifikat, welches eine verbesserte Bonität belegen soll, kann gegen Zusatzkosten erworben werden. Insbesondere das Bonitätszertifikat erscheint fragwürdig, weil die meisten Kreditinstitute ohnehin eine Schufa-Auskunft einholen – und sich nicht auf die Erfahrungen mit einem Anbieter für Minikredite verlassen.

Wie hohe Minikredit Nebenkosten vermeiden?

Ist ein Minikredit deshalb keine Option mehr? Pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten. Auch wenn die Minikredit Nebenkosten in einigen Fällen sehr hoch ausfallen können, ist ein solches Kurzzeitdarlehen gegenüber Mahngebühren oder sogar dem Dispokredit vermutlich die günstigere Wahl. Sie sollten auf die kostenpflichtigen Zusatzoptionen nach Möglichkeit verzichten, um die Minikredit Nebenkosten so gering wie möglich ausfallen zu lassen. Auch hinsichtlich der schnellen Auszahlung binnen 24 Stunden gibt es zwischen den Anbietern erhebliche Unterschiede: Nicht bei allen Offerten müssen derart hohe Zusatzgebühren beglichen werden, wenn die Auszahlung sofort erfolgen soll.

Wie bei den meisten Produkten und Krediten im speziellen gilt auch hier: Vor dem Vertragsabschluss sollten Sie unabhängige Angebotsvergleiche durchführen und vor allem die Zusatzkosten im Auge behalten. Die Anbieter sind verpflichtet, sämtliche Kosten für Sie transparent auszuweisen und somit einen einfachen Kreditvergleich zu ermöglichen. Allerdings: Das Verbrauchermagazin WISO hat in einem Test ermittelt, dass einige durchaus namhafte Anbieter die Zusatzkosten nicht im effektiven Jahreszins ausweisen. Normalerweise dient der effektive Jahreszins dazu, eine einfache Vergleichbarkeit auch ohne besondere Kenntnisse herstellen zu können. Hierin fließen neben dem nominalen Kreditzins auch sämtliche Zusatzgebühren mit ein.

Minikredit: Keine Option bei Überschuldung

Der Test zeigt auch: So sinnvoll ein Minikredit zur Überbrückung kurzfristiger Zahlungsengpässe sein kann, bei einer Überschuldung ist von einem Minikredit eindeutig abzuraten. Die hohen Kosten sorgen dafür, dass sich die finanzielle Situation weiter verschlechtert. Damit sich die Finanzen durch eine Kreditvergabe nicht weiter verschärfen, sind die Anbieter in Deutschland normalerweise zu einer Bonitätsprüfung verpflichtet. Ein Minikredit unterhalb von 200 Euro ist nach dem Gesetz allerdings kein Verbraucherdarlehen, weshalb die Prüfung der Kreditwürdigkeit in diesem Fall verzichten kann. Aus diesem Grund ist ein solches Kurzzeitdarlehen besonders für Menschen interessant, deren Bonität ohnehin problematisch ist.

Aber insbesondere diese Personen sollten besser eine Schuldnerberatung aufsuchen, als die eigenen Finanzen mit hohen Minikredit Nebenkosten weiter zu belasten.

Fazit: Minikredite sinnvoll nutzen – und vergleichen

Am Ende zeigt sich: Wenn Sie sich für einen Minikredit interessieren, sollten Sie im Vorfeld einen umfangreichen Kreditvergleich durchführen. Dieser Kreditvergleich sollte sämtliche Minikredit Nebenkosten berücksichtigen, die womöglich anfallen können – einige Anbieter mahnen eine rechtzeitige Rückzahlung des Darlehens vor dem Ende der Kreditlaufzeit kostenpflichtig an. Zudem sollten Sie genau überlegen, welche Zusatzoptionen überhaupt benötigt werden. Bei einer drohenden Überschuldung ist ein Minikredit keine Option, weil sich die finanzielle Lage aufgrund der relativ hohen Gebühren schnell weiter verschärft.

 

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