Drohende Privatinsolvenz: Was kann man tun?

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Verschuldungen können jeden treffen, vom einfachen Konsumenten bis hin zum Unternehmer. Aber was tun, wenn die Schuldenlast immer größer zu werden scheint und kein Ende in Sicht ist? Für viele ist dann die Privatinsolvenz das letzte Mittel. Sie hilft in einem geordneten Verfahren aus den Schulden, kann sich aber über mehrere Jahre ziehen.

Was ist eine Privatinsolvenz?

In einem Schuldnerverhältnis stehen sich immer Schuldner und Gläubiger gegenüber. Ein solches Verhältnis kann auf privatem Wege entstehen, in vielen Fällen handelt es sich jedoch um ein berufliches Verhältnis. An irgendeinem Punkt geht der Gläubiger in Vorleistung und schießt dem Schuldner Geld, Waren oder Dienstleistungen vor, die dieser zu einem späteren Zeitpunkt bezahlen soll. Bleibt diese Zahlung aus, etwa weil sich ein anvisierter Gewinn nicht einstellte, bleibt der Schuldner verschuldet. In der Regel steigt dann die Schuldsumme ob eines Zinses – oder der Schuldner muss zur Begleichung seiner Schulden wieder einen Kredit aufnehmen, der ihm neue Schulden bringt.

Zeichnet sich ab, dass der Schuldner seine Schulden nicht mehr bezahlen können wird, und findet sich zudem zwischen Schuldner und Gläubiger keinerlei Einigung, wird ein Insolvenzverfahren eröffnet. Da viele Menschen buchstäblich in die Schuldenfalle tappen und mit dieser Situation oft völlig überfordert sind, brauchen sie viele Infos zur Hilfe bei der Privatinsolvenz. Spezielle Agenturen und gemeinnützige Beratungsvereine haben es sich zur Aufgabe gemacht, Schuldnern schnell weiterzuhelfen, wenn die Privatinsolvenz droht. Denn gerade in den ersten Wochen und Monaten werden hierbei die Weichen für ein Verfahren gestellt, dass das Leben des Schuldners im Einzelfall bis zu sechs Jahre empfindlich beeinflussen kann.

Das Ziel eines jeden Insolvenzverfahrens ist die sogenannte Restschuldenfreiheit. So nennt man den Zustand des „geläuterten“ Schuldners, der seine Schulden bezahlt hat und weiterhin nicht mehr mit Einschränkungen leben muss.

Wie verläuft eine Privatinsolvenz?

Wie eine Privatinsolvenz verläuft, ist von Fall zu Fall sehr unterschiedlich. In der Regel prüft ein Insolvenzverwalter, auf welchem Wege die vorhandenen Schulden überhaupt noch beglichen werden können. In dem Moment, in dem das Verfahren wird, übergibt der Schuldner seine wirtschaftliche Existenz weitgehend in die Hände des Verwalters. Dieser bestimmt fortan über so ziemlich jede Ausgabe und vor allem jeden wirtschaftlichen Schritt des Unternehmers. Zunächst wird er natürlich versuchen, die Schulden auf möglichst mildem und konventionellem Wege zu beseitigen, etwa indem er die Unternehmensausgaben zu senken und die Einnahmen zu steigern versucht.

Gleichzeitig verhandelt der Insolvenzverwalter auch mit dem Gläubiger und sucht nach Mitteln und Wegen, dass dieser entweder auf einen Teil seines Geldes verzichtet oder eine Stundung zulässt. Im Ernstfall müssen Wertsachen und Unternehmensgüter gepfändet werden, um eine absehbare Schuldenfreiheit überhaupt zu ermögliche. Das kann für die Betroffenen sehr schmerzhaft sein. Daher ist es immer klug, bereits vor Eröffnung des Verfahrens Rat zu suchen.

 

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