Lagereinrichtungen: Welche Regalart ist die passende?

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In der Wirtschaftlichkeitsrechnung eines Unternehmens spielt Nutzfläche eine überaus wichtige Rolle. Aus diesem Grund existieren für die unterschiedlichen Lagervarianten und -größen eine Vielzahl an Regalvarianten. Echte Platzsparwunder sind beispielsweise Verschieberegale, da sie den Zugang immer dort öffnen, wo er benötigt wird. Doch die Beweglichkeit von Regalen hat auch ein gewisses Gefahrenpotential zur Folge. Aus diesem Grund unterliegen bewegliche Regalsysteme der Prüfpflicht.

Die verschiedenen Regalvarianten

Als Erstes das Fachbodenregal, das sich besonders für die Lagerung von kleinen bis mittelgroßen Gegenständen eignet und eine Höhe von bis zu 12 Meter haben kann. Das Einfahrregal wird überwiegend für das Lagern von Gitterboxen und Paletten genutzt, es ist an der Stirnseite offen, was den Zugriff mit einem Gabelstapler ermöglicht. Das Durchfahrregal ähnelt dem Einfahrregal, hat aber zwei offene Stirnseiten, sodass Gegenstände von beiden Seiten aus ein- und ausgelagert werden können. Die am meisten vorzufindende Regalart ist das Palettenregal. Anstatt auf Fachböden, wie beim Fachbodenregal, werden Gitterboxen und Paletten auf Traversen gestellt. Das Palettenregal gibt es als Einplatz- oder Mehrplatzsystem.

Kragarmregal haben seitlich auskragende Arme, worauf sperrige Güter, wie beispielsweise Bretter, Rohre oder Stabmaterial. Das Durchlaufregal besitzt eine leichte Neigung und der Boden ist zumeist aus Rollen über Rollenbahnen oder Tragkettenförderer gemacht. Durch die Schwerkraft oder entsprechende Antriebsmittel bewegen sich die eingelagerten Güter zum gewünschten Entnahmeplatz. Aus Paletten-, Fachboden- und Kragarmregalen werden Verschieberegale, wenn sie auf sogenannte Schlitten gestellt werden, die seitwärts fahrbar sind und sowohl manuell als auch elektronisch betätigt werden können. Zuletzt gibt es dann noch das Umlaufregal, das entweder als Karussell- oder Paternosterregal manuell oder vollautomatisch betrieben wird.

Unfallgefahren und wie man diese vermeidet

Oftmals entstehen Unfallgefahren durch fehlende Standsicherheit, Beschädigungen durch das Anfahren mit Flurförderzeugen, nicht fachgemäße Reparaturen oder Veränderungen, zu knappe Bemessung der Regale, Heraus- und Herabfallen von Gütern, nicht zulässige Verteilung der Last im Regal sowie nicht vorhandene Kennzeichnungen.

Ein effizienter Schutz gegen Beschädigungen durch eine Kollision mit dem Regal ist zum Beispiel die vorgeschriebene Sicherung des Regals an den Ecken durch einen nützlichen Anfahrschutz. Ferner können bei kraftbetriebenen Regalen und Lagereinrichtungen möglicherweise Quetsch-, Scher- und elektrische Gefährdungen und Risiken vorkommen. Um Einzugsstellen von Quetsch- und Scherkanten zu sichern, müssen entsprechende Vorkehrungen getroffen werden. In diesem Fall bieten sich Sicherheitsschaltleisten, wie zum Beispiel von der Haake Technik GmbH an, die mit Drucksensoren versehen sind.

Regeln und Sicherheitsvorschriften

Um Gefährdungen zu vermeiden, existieren verschiedene Regeln und Sicherheitsvorschriften für den Umgang mit Verschieberegalen. Lichtschranken und die zuvor erwähnten Sicherheitsschaltleisten unterbinden den Schließvorgang, sobald ein Hindernis erkannt wird. Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Standsicherheit bei verfahrbaren Lagerregalen, denn schon kleinste Beschädigungen, wie verformte Träger, können zu einer Disparität führen und dazu beitragen, dass das Regal bei der nächsten Bewegung kippt.

In der Betriebssicherheitsverordnung, der DIN EN 15635 sowie der DGUV Regel 108-007 schreibt der Gesetzgeber daher für Verschieberegale, sowie für viele weitere Regaltypen, eine regelmäßige UVV-Prüfung von Funktionalität, Sicherheit und Standfestigkeit vor. Mindestens einmal im Jahr muss eine Prüfung durch eine fachkundige Person durchgeführt werden. Darüber hinaus sind weitere Kontrollen notwendig. Für kraftbetriebene Regale gilt zudem die Einhaltung der Anforderungen in der Maschinenrichtlinie 2006/42/EG.

 

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