Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) hat beunruhigende Statistiken publiziert. Laut dem BMWi haben drei von vier Unternehmen negative Auswirkungen auf die Wirtschaft in Kauf nehmen müssen, die infolge der Coronapandemie entstanden sind. Groß- und Kleinunternehmen sind von den Negativfolgen betroffen, wobei kleinere Unternehmen in einem besonderen Maße, unter der Pandemie zu leiden haben. Resümee: Es gibt laut dem BMWi nur äußerst wenige Firmen, die im Zuge der Pandemie, positive Auswirkungen erlebt haben in Bezug auf die Wirtschaft.
Dabei sind die Langzeitschäden- und folgen bei weitem noch ungeklärt, zumal der Verlauf der Coronapandemie sich nicht voraussagen lässt. Es kann kurzfristig zu gesetzlichen Änderungen kommen, die sich entweder positiv oder negativ auf die Wirtschaft auswirken. Einige Auswirkungen sind bereits jetzt schon so hart für bestimmte Branchen, dass eine Neuorientierung in Betracht gezogen werden sollte. Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit, neue Wege zu finden. Bestimmte Branchen hat die Pandemie zu sehr zugesetzt, sodass die wirtschaftliche Zukunft der Branchen ungewiss ist. Doch welche Branchen sind besonders betroffen und, welche Alternativen gibt es? Diese und weitere Fragen werden nachgehend genauer erläutert, um auf wichtige Fragen eine Antwort zu geben.
Branchen, die in einem besonderen Maße zu leiden haben
Diesbezüglich hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie folgende Auflistung gemacht, wenn es um die Betroffenheit nach Branchen geht. Hierzu zählt die Beherbergung und Gastronomie. Infolge der Schließungen und der Ausgangssperren haben diese Branchen von einem Moment zum anderen keine Einnahmen mehr erzielt, während weiterhin Kosten für Miete angefallen sind. Eine Insolvenzwelle hat sich hier breit gemacht und selbst langjährige Betriebe mussten ihren Betrieb einstellen. Zusätzlich ist die Kreativwirtschaft stark betroffen von der Coronapandemie. Gerade in diesem Bereich ist der persönliche Kontakt zu Menschen wichtig, der gänzlich weggebrochen ist. Denn Massenversammlungen waren zeitweise strengstens untersagt, sodass kulturschaffende Menschen keine Möglichkeit hatten, Theateraufführungen und dergleichen zu initiieren.
Der Dienstleistungssektor hat ebenfalls erhebliche finanzielle Einbußen in Kauf nehmen müssen. Die Nachfrage ist rapide gefallen, sodass Unternehmen am Rande des finanziellen Ruins standen. Vor allem Kleinunternehmen aus dem Dienstleistungssektor erlebten einen regelrechten Kampf um die Existenz, der sich teilweise weiterhin fortsetzt. Abschließend bleibt das Gesundheits- und Sozialwesen, welches ebenfalls erheblich unter der Pandemie leidet. Hier stehen Menschen einer hohen Belastung entgegen, die es in diesem Umfang so noch nicht gegeben hat. Dennoch gibt es hier Grund zur Hoffnung, weil der Bedarf in diesem Sektor erhalten bleibt, trotz der wirtschaftlichen Schäden und Belastungen, infolge der Pandemie.
Branchen, die nicht mehr zukunftssicher sind
Während einige Branchen, sich erholen werden, bzw. die Möglichkeit haben, einen neuen Anlauf zu wagen, gibt es Branchen, die stark angeschlagen sind und es bleiben werden. Die Reise- und Veranstaltungsbranche ist übermäßig stark von den Folgen der Pandemie betroffen. Dabei ist die Reisefreiheit bis auf Weiteres, je nach Inzidenzwert, nur eingeschränkt gewährleistet. Von Anfang an war diese Branche schwer betroffen und auch in Zukunft ist es unwahrscheinlich, dass es zu einem wirtschaftlichen Aufschwung in diesem Bereich kommt. Ebenso unberechenbar, wie der Verlauf der Coronapandemie, ist auch die Zukunft dieser Branche, weshalb eine Umorientierung zielführend ist.
Die Krise durchzieht den Einzelhandel und hinterlässt finanzielle Risse in zahlreichen Unternehmen dieser Branche. Vor allem die Bekleidungsindustrie hat es schwer, infolge des wirtschaftlichen Einbruchs. Dabei haben die Schließungen zusätzlich dafür gesorgt, dass die Verschuldung und Zahlungsunfähigkeit von Unternehmen gestiegen ist. Zudem ist die Nachfrage nach Von-Food-Produkten aus dieser Branche gefallen, weil die Pandemie das Konsumverhalten von Verbrauchern negativ beeinflusst hat. Für viele Menschen stellt die Pandemie eine finanzielle Belastung dar, weshalb die Nachfrage nach Produkten aus dieser Branche ein Rekordtief erreicht hat.
Die Gastronomiebranche steht auf dünnen Eis und die negativen Folgen haben sich langfristig manifestiert. Menschen, die in diesem Bereich arbeiten, sollten abwägen, inwieweit das Risiko vertretbar ist, hier langfristig beruflich Fuß zu fassen. Denn neue Lockdowns sind nicht gänzlich auszuschließen, was wiederum den Verlust des Arbeitsplatzes nach sich ziehen kann. Die Insolvenzanzahl ist hoch und die berufliche Zukunft steht nicht auf einem festen Fundament. In naher Zukunft werden Lockdowns aller Wahrscheinlichkeit erhalten bleiben, bzw. die Inzidenzwerte werden maßgeblich die politische Handlung der Regierung beeinflussen. Doch wie werden Inzidenzwerte in Zukunft verlaufen? Hierauf kann keiner eine eindeutige Antwort geben. Es besteht die Gefahr, dass andere Virusvarianten sich ausbreiten werden, wie etwa die Deltavariante. Die Gastronomiebranche wird unmittelbar davon betroffen sein.
Auch Branchen, an die man im ersten Moment gar nicht denkt, haben unter Covid zu leiden. So zum Beispiel Buchmacher von Sportwetten. Als monatelang wichtige Sportevents zur Sicherheit ausfielen, verzeichneten die Anbieter weltweit enorme Umsatzeinbußen. Während insbesondere kleine Sportwettenanbieter teilweise insolvent gingen, legten große, seriöse Wettanbieter ihren Fokus auf eSports. Da insbesondere die großen Events wie die EM und Olympia dieses Jahr nachgeholt wurden, erholt sich die Wettbranche jedoch langsam wieder.
Ausweichmöglichkeiten und Neuorientierung
In puncto Neuorientierung gibt es, trotz der Krise, viele Chancen, beruflich in einem neuen Gebiet Fuß zu fassen. Zudem hat die Krise die Digitalisierung befeuert. Hieraus ergeben sich neue Perspektiven in unterschiedlichen Branchen, die man entdecken kann. Unabhängig vom Alter, ist es möglich, den Schritt in eine neue Ausbildung zu wagen. Es ist allemal aussichtsreicher als in stetiger Ungewissheit in unsicheren Branchen zu verharren. Es kann eine Ausbildung im Gesundheitswesen sein oder der Schritt in die Selbstständigkeit. Dabei ist es bedeutsam, die Schritte gut zu planen. Zusätzliches ist es von Relevanz, zu reflektieren, wo die eigenen Stärken und Interessen liegen. Dies schließt auch die Reflexion der eigenen Schwächen mit ein, um den passenden Job zu finden. Krisen stehen letztlich auch für Chancen!