Gefahrgutschulungen: Ein Leitfaden für Unternehmen

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In bestimmten Berufen sind regelmäßige Gefahrgutschulungen vorgeschrieben. Es gibt aber auch gute Gründe dafür, seine Mitarbeiter über die Verpflichtung hinaus im Umgang mit gefährlichen Stoffen und Produkten zu schulen.

Wann braucht man Gefahrgutschulungen?

In verschiedenen Branchen kann es nötig sein, sich früher oder später mit den Besonderheiten bestimmter gefährlicher Stoffe wie Säuren, leicht entzündlichen Materialien oder anderen Chemikalien auseinanderzusetzen. Wer zum Beispiel Gefahrgut auf der Straße befördern möchte, muss nicht nur denjenigen, der das Gefahrgut letztlich transportiert, im Umgang damit schulen. Auch die Arbeitskräfte, die an der Herstellung und an der Verpackung des Gefahrgutes beteiligt sind, brauchen ein umfassendes Wissen über die Risiken bei diesem Job und über ihre Handlungsoptionen bei einem Notfall. Natürlich sind Gefahrgutschulungen in erster Linie dazu da, gefährliche Unfälle zu vermeiden.

Sollte es aber doch einmal zu einem Unfall kommen, ist es umso wichtiger, dass alle Beteiligten wissen, wie sie sich zu verhalten haben. Schon ein kleiner Auffahrunfall kann bei einem Gefahrguttransport zu einer Bedrohung für Leib und Leben der Unfallbeteiligten werden. Ein gut geschulter Fahrer weiß dann, wie er die Unfallstelle zu sichern hat und was er beim Notruf durchgeben muss, damit schnell die richtige Hilfe kommt. Trotz umfangreicher und regelmäßiger Schulungen passieren Unfälle mit Gefahrgütern häufiger als man denkt. Durch schnelles Handeln können die größten Schäden meist aber sehr gut eingedämmt werden.

Wer bietet Gefahrgutschulungen an?

Gefahrgutschulungen werden von einer Vielzahl an verschiedenen Trägern angeboten. Ist ein Unternehmen an der Beförderung von Gefahrgütern beteiligt, muss es in der Regel einen sogenannten Gefahrgutbeauftragten bestellen. Dieser trägt dafür Sorge, dass die richtigen Mitarbeiter die entsprechenden Schulungen erhalten. Ein großer Teil der Gefahrgutschulung befasst sich zum Beispiel mit der richtigen Kennzeichnung. Allein durch das richtige Kennzeichnen können grobe Fehler im Umgang mit Gefahrgütern meist schon recht gut vermieden werden. Menschen, die Gefahrgüter verpacken oder transportieren, können anhand der Kennzeichnung bereits einschätzen, wie mit einem bestimmten Produkt oder Material umgegangen werden muss.

Auch müssen für Gefahrgüter sogenannte Beförderungspapiere angefertigt und ausgestellt werden, in denen die transportierten Stoffe genau gelistet und bezeichnet werden. Das ist insbesondere wichtig für Verkehrskontrollen. Für den Transport mancher Gefahrgüter werden obendrein spezielle Fahrzeuge und Behälter erforderlich. Auch diese Notwendigkeiten kann man in einer Gefahrgutschulung lernen. Ein Unternehmer, der in seiner Branche mit Gefahrgütern zu tun hat, sollte sich darüber im Klaren sein, dass der sichere Transport von Gefahrgütern in Deutschland (zum Glück) streng geregelt ist und damit einige Mehrkosten mit sich bringt.

Was zählt in Deutschland zu den Gefahrgütern?

In Deutschland gelten Stoffe als gefährlich, die bereits im Rohzustand gesundheitsschädlich sind oder durch leichte Einwirkungen wie Druck oder Hitze zu gefährlichen Stoffen werden können. Dazu zählen unter anderem viele Chemikalien, einige Flüssigkeiten wie Benzin oder Flüssiggas sowie Feuerwerkskörper und bestimmte Düngemittel. Natürlich gelten auch radioaktive Stoffe und Abfälle genau wie Klinikabfälle als Gefahrgüter. Entscheidend ist nicht immer, ob ein Stoff unmittelbar gefährlich ist, sondern ob er gefährlich werden kann, wenn beim Transport ein Unfall passiert, bei dem auch eine sichere Verpackung beschädigt werden kann. So kann beispielsweise auch Speiseöl ein Gefahrgut darstellen, weil es sich bei Austritt und Hitzeeinwirkung sehr leicht entzünden kann und dieser Brand nicht mit herkömmlichen Wasser gelöscht werden sollte.

 

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