Herausforderungen des Personalmangels in der Finanzbranche

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Fachkräfte zu finden und im eigenen Unternehmen zu halten, ist nicht nur eine Herausforderung für das produzierende Gewerbe. Mittlerweile macht sich der Fachkräftemangel in sämtlichen Bereichen der Gesellschaft deutlich bemerkbar. Selbst in der Finanzbranche, die bisher als erstrebenswerte Karriereoption galt, bleiben zahlreiche Stellen unbesetzt. Das macht den War for Talents mittelfristig zu einem der größten Risiken für Unternehmen und erfordert einen Großteil der unternehmensinternen Aufmerksamkeit.

Was bedeutet der Personalmangel für Finanzdienstleister und -unternehmen?

Experten gehen davon aus, dass bereits 2030 jede 14. Arbeitsstelle in der Finanzbranche unbesetzt sein wird. Unabhängig davon bleiben die Fixkosten der Unternehmen wie auch die Produktivität der Angestellten nahezu identisch. Das bedeutet, dass der erzielbare Umsatz proportional sinken könnte.

Dass Banken und Versicherungen mehr als 30 Prozent ihrer Mitarbeitenden verlieren könnten, wirkt sich auch auf die Versicherten und Bankkunden aus. Dadurch sinken beispielsweise die Kapazitäten und ein höheres Maß an Digitalisierung wird erforderlich, um die entsprechende Arbeit innerhalb der angedachten Zeitspanne dennoch erledigen zu können. Während dieses Vorgehen die Produktivität steigert, bedeutet es natürlich auch, dass die persönlichen Kundenbeziehungen verloren gehen. Dieser Trend fällt insbesondere den älteren Generationen schwer, da diese selten mit den raschen technischen Neuerungen Schritt halten können.

Wichtig: Der Personalmangel ist kein langsamer und gleichbleibender Prozess, der sich Jahr für Jahr in einem identischen Mangel präsentiert. Stattdessen nehmen die Herausforderungen stetig zu und der Prozess beschleunigt sich rapide. Dabei gilt es bereits jetzt zu bedenken, dass eine engagierte Executive Search dabei helfen kann, potenzielle Mitarbeiter zu finden.

Zahlreiche Risiken im Finanzsektor durch personelle Engpässe

Personelle Engpässe gehören zu den wichtigsten strategischen Risiken im Finanzbereich. Sie betreffen sämtliche Berufsgruppen dieser Branche: vom Bankier über Versicherungsberater bis hin zu Mitarbeitern im Finance- und Controlling-Bereich. Folgende Problematiken kann der Personalmangel in unterschiedlichen Bereichen des Finanzsektors bereits mittelfristig mit sich bringen:

  • Es kann zu Qualitätsproblemen in den Kernprozessen der Finanzdienstleistung kommen.
  • Neue regulatorische Vorschriften oder innovative Lösungen können erforderlich sein, um den Fachkräftemangel zu überbrücken.
  • Da es immer schwieriger wird, langfristig die passenden Mitarbeiter zu finden, ist mit deutlich höheren Personalkosten zu rechnen.
  • Finanzdienstleister müssen die anfallenden Arbeitsaufgaben an die bereits vorhandenen Mitarbeiter verteilen, wodurch die Zufriedenheit am Arbeitsplatz sinken könnte. Diese Tatsache könnte wiederum zu einer verstärkten Fluktuation führen.
  • Zahlreiche Stellen könnten unbesetzt bleiben, was die strategische Planung und das Wachstum der Finanzdienstleister hemmt.

Diese potenziellen Risiken verdeutlichen, welche negativen Folgen des zunehmenden War for Talents im Rahmen des Fachkräftemangels der Finanzbranche drohen. Allerdings gilt es gleichzeitig zu beachten, dass sich die Schwierigkeiten im Finanzbereich durch den Fachkräftemangel in anderen Bereichen verfestigen. Schließlich benötigt diese Branche neben dem internen Personal gegebenenfalls unterstützende Mitarbeiter, beispielsweise um die erforderliche IT-Landschaft zu pflegen oder Mitarbeitende im Bereich des Data-Managements.

Aktuelle Herausforderungen um dem Personalmangel entgegenzuwirken

Dem internen Fachkräftemangel entgegenzuwirken und das eigene Unternehmen zu stärken, ist heute wichtiger denn je. Unternehmen, die von diesen Engpässen noch nicht betroffen sind, sollten trotz dieser günstigen Ausgangslage erste Maßnahmen ergreifen, um künftigen Einbußen entgegenzuwirken. Trotzdem gibt es bereits zahlreiche Finanzdienstleister, die sich insbesondere in den Bereichen Controlling, IT und Data-Management schwertun, passende Kandidaten zu finden, um ihre offenen Stellen zu besetzen.

Zu den wichtigsten Herausforderungen in der heutigen Zeit gehört es, mit Sicherheit, die ausgeschriebene Stelle interessant und ansprechend zu gestalten. Dazu gehören nicht nur gute Arbeitszeiten und ein hohes Maß an Flexibilität, sondern auch das Angebot weiterer Benefits. Auch die Implementierung einer fortschrittlichen Work-Life-Balance kann zu einem verstärkten Interesse unter potenziellen neuen Mitarbeitern beitragen. Folgenden Herausforderungen sehen sich die zuständigen Personalverantwortlichen in der aktuellen Situation gegenüber:

  • Offene Stellen attraktiv gestalten und ausschreiben.
  • Steigende Gehaltserwartung der Bewerber realisieren.
  • Kompetenzen und Qualifikationen vorhandener Mitarbeiter steigern.
  • Neue Benefits einführen, die den Anforderungen der Bewerber entsprechen.
  • Eine positive Work-Life-Balance ermöglichen.
  • Digitale Lösungen implementieren, um die Effizienz zu steigern.
  • Flexible Arbeitszeitmodelle einschließlich Homeoffice-Möglichkeiten realisieren.

Diese Herausforderungen zeigen bereits, dass ein hohes Gehalt kombiniert mit vermögenswirksamen Leistungen längst nicht mehr ausreicht. Stattdessen stärken flexible Arbeitsmodelle, eine vorbildliche Work-Life-Balance und Weiterbildungsmöglichkeiten den Wettbewerbsvorteil von Unternehmen in der Finanzbranche.

Fazit

Der Personalmangel in der Finanzbranche ist bereits heute deutlich zu spüren. Um diesem Trend entgegenzuwirken, stehen den Finanzdienstleistern unterschiedliche Mittel zur Verfügung. Dabei reicht es längst nicht mehr aus, den potenziellen Angestellten ein möglichst hohes Gehalt zu bieten. Schließlich legen die jüngeren Generationen verstärkt Wert auf das Wohlbefinden am Arbeitsplatz und eine zufriedenstellende Work-Life-Balance.

Diese Themen im Unternehmen zu stärken oder generell zu ermöglichen, ist häufig nur mithilfe einer umfangreichen organisatorischen Umstrukturierung möglich. Trotzdem lohnt sich die Investition in diese Bereiche, da ein hervorragendes Angebot an potenzielle Arbeitnehmende einen wichtigen Wettbewerbsvorteil darstellen kann.

 

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