Sauberkeit ist schon immer wichtig in allen Unternehmen. Spätestens seit Corona müssen jedoch sämtliche Orte, an denen viele Menschen aufeinander treffen ein Hygienekonzept vorweisen. Denn Hygiene kann die Ausbreitung von einigen Krankheiten eindämmen, da Keime nicht weiter verteilt werden. Regelmäßig durchgeführt, haben Hygienemaßnahmen wie Händewaschen mit Flüssig- oder Schaumseife oder das Desinfizieren von Lichtschaltern, Türgriffen oder Telefonen eine große Wirkung. Hygienemaßnahmen umfassen jedoch auch das Waschen von Lebensmitteln. So verunreinigen Schmutzpartikel nicht die Lebensmittel, die vielleicht in der Teeküche Ihres Unternehmens zubereitet werden.
Hygienevorschriften helfen Lücken einzudämmen
Hygienevorschriften gelten für alle Unternehmen. Sie sollten lückenlos befolgt werden, da sie auch Bereiche beinhalten, die gerne nicht bedacht werden. Das Gesundheitsamt kann Prüfungen vornehmen und Konsequenzen verhängen. Jedoch entstehen durch Hygienemängel Infektionsgefahren für Mitarbeiter und vielleicht auch für Ihre Kunden. Ein hoher Krankenstand und oder eine schlechte Außenwirkung kann viel weitreichendere wirtschaftliche Folgen haben.
Öffentliche Hygienevorschriften
Maßnahmen, die für alle Unternehmen gültig sind, werden im Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) angegeben. Weitere Vorschriften ergeben sich je nach der Branche, in der Ihr Unternehmen tätig ist. Seit 2006 gibt es beispielsweise EU-Verordnungen, die die Hygiene in der Lebensmittelproduktion und der Gastronomie vereinheitlichen sollen. Ein enges Kontrollsystem wurde geschaffen. Es soll sicherstellen, dass die relevanten Hygienevorschriften eingehalten werden. Unterschieden werden die Personalhygiene und die Betriebshygiene. Zur Personalhygiene zählen alle Hygienemaßnahmen des jeweiligen Mitarbeiters. Ein Beispiel ist das Händewaschen nach dem Toilettengang, oder die Arbeitskleidung. Je nach Branche.
Die Betriebshygiene regelt beispielsweise, dass an allen Waschplätzen geeignete Seife zur Verfügung stehen muss. Oder die nassen Flächen gekennzeichnet werden, sodass niemand darauf ausrutscht. Für beides gibt es Verordnungen aus der EU, die durch nationale Bestimmungen ergänzt werden. Die KRINKO (Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention) erstellt beispielsweise die Hygieneleitlinien für Krankenhäuser.
Hygienevorschriften auf Betriebsebene
In der Betriebshygiene sind alle Maßnahmen zusammengefasst, die notwendig sind um saubere Hygiene in alle Unternehmensbereiche einzuführen. Regelungen für Arbeitsorte sowie für Arbeitsgeräte sind hier zusammengefasst. Manche Bereiche sind sensibler als andere. Die Hygienevorschrift für medizinische Einrichtungen wie Labore sieht zum Beispiel anders aus als jene für einen Bürobetrieb. Die Sozialräume in beiden Einrichtungen hingegen können dieselben Hygienevorschriften haben. Der für Ihre Branche zuständige Verband kann Ihnen explizite Auskünfte geben, welche Maßnahmen vorgeschrieben sind.
Hygienevorschriften für das Personal
Die Mitarbeiter Ihres Unternehmens profitieren besonders von den Hygienevorschriften für das Personal – der Personalhygiene. Sie legt fest, welche Maßnahmen alle Mitarbeiter im Arbeitsalltag durchführen müssen, damit Hygiene für alle bestehen kann. Besonders strenge Hygienemaßnahmen gelten im medizinischen Bereich, sowie in lebensmittelverarbeitenden Branchen. Hier darf beispielsweise in manchen Fällen kein Handschmuck oder Nagellack getragen werden. Oder Ihre Mitarbeiter müssen ein Haarnetz verwenden. Zudem müssen Sie als Unternehmer eine ausreichende Zahl an Wasch- und Reinigungsstellen zu Verfügung stellen.
Seife und in manchen Fällen Desinfektionsmittel sind selbstverständlich. In allen Branchen, in denen Keime entweder zum Arbeitsplatz oder von demselben eingeschleppt werden, müssen Umkleideräume zur Verfügung stellen. Hierhin gehören auch die Spinde für die persönlichen Sachen der Mitarbeiter. Neben Krankenhauspersonal gehört hierzu beispielsweise die Müllabfuhr oder Mitarbeiter eines Labors. Wichtig ist weiterhin, dass alle Mitarbeiter bei Krankheit zuhause bleiben und sich Krankschreiben lassen. Erst nach vollständiger Genesung sollten sie wieder in den Betrieb zurückkehren. Gerade im Umgang mit anderen Menschen – seien es Kunden oder Patienten, oder Lebensmitteln ist das essenziell.
Sich krank zur Arbeit schleppen ist längst kein Zeichen von besonderer Loyalität oder Arbeitshingabe mehr. Die Personalhygiene regelt auch, was bei einem Arbeitsunfall passiert. Beispielsweise bei einem Schnitt im Finger. Ab einer gewissen Unternehmensgröße sind Hygienebeauftragte zu stellen. Sie überprüfen ob die gesetzlichen Vorschriften eingehalten werden. Falls es so eine Person nicht gibt, ist der Arbeitgeber dafür zuständig. Auch regelmäßige Hygieneschulungen fallen in den Bereich dieser Person.
Das HACCP-Konzept
Das HACCP-Konzept soll helfen, den Überblick über die gängigen Vorschriften und Empfehlungen zu behalten, die auf den eigenen Betrieb zutreffen. HACCP ist englisch und steht für Hazard Analysis and Critical Control Point (Risikoanalyse und kritische Kontrollpunkte). Besonders in hygienesensiblen Bereichen ist eine solche Analyse angeraten. Eine Gefahrenanalyse ermöglicht es, eine Checkliste zu erstellen. Allgemeine Maßnahmen und auch höchst individuelle Punkte, die nur auf das eine Unternehmen zutreffen, werden in dieser Checkliste vereint. Geeignete Mitarbeiter oder Sie selbst überprüfen diese Punkte regelmäßig. Von Zeit zu Zeit müssen die Punkte selbst auf Vollständigkeit überprüft werden. Langfristig lohnt sich dieser Zeit- und Personalaufwand, denn die Hygiene steigt in allen Bereichen auf ein Optimum.
Über den Autor:
Maximilian Schwack ist Hygieneexperte und Mitarbeiter der Blanc Hygienic Solutions GmbH in Neckarbischofsheim. Das Unternehmen ist Spezialist für Wasch- und Arbeitsraumhygiene und vereint über 30-jähriges Produktentwicklerwissen, Markterfahrung und Branchen Know-how zu einer Einheit. Ein im Detail aufeinander abgestimmtes Produkt-Portfolio sowie ein breitgefächertes Papier-, Füll- und Zusatzsortiment bietet eine bedarfsgerechte Auswahl an bewährten Qualitätsprodukten und sorgt für ein flächendeckendes Angebot aus einer Hand.
