Die Corona-Krise prägt den Alltag sehr stark. Wie schon andere globale Vorkommnisse dieser Schwere ist auch die Auswirkung auf den Finanzmarkt offensichtlich. Doch inzwischen zeichnet sich ab, dass Trader trotzdem Gewinne machen.
An den Börsen haben sich die Kurse recht schnell wieder erholt. Das Renditedreieck des DAI zeigt, dass Geldanlagen in Aktien kontinuierlich positive Rendite bringen. Trotz wirtschaftlicher Schwierigkeiten zeichnet sich ab, dass die Märkte trotz der Krise stabil bleiben können. Einige Indizes notieren inzwischen schon wieder dem Vorkrisen-Niveau, der NASDAQ hat dieses sogar überschritten. Trotzdem bringt die Corona-Krise einen neuen Unruheherd mit sich, der die Geldanlage komplizierter macht. Doch was sollte man beachten?
Kurzfristige Geldanlagen: Hier stoßen Anleger auf volatile Märkte
Kapitalanlagestrategien folgen unterschiedlichen Zielsetzungen. Wer Vermögen aufbauen will – etwa für den Ruhestand – setzt auf eine langfristig ausgerichtete Strategie. Schnell reich werden basiert auf kurzfristigen Spekulationen. Ganz so klar ist die Trennlinie in der Praxis nicht. Statt alles Schwarz/Weiß zu sehen, ist eine differenzierte Sicht brauchbar. Einfaches Beispiel – das Sparen auf den Ruhestand. Hier steht der langfristige Erfolg im Mittelpunkt. Gerade in den ersten Jahren der Anlagephase interessieren sich Anleger jedoch häufig für eine spürbare Rendite. Damit rücken Anlageinstrumente ins Blickfeld, die schnell Gewinne erzielen.
Wachstumsaktien sind eine Assetklasse, welche hier eine Rolle spielen. Sie können sowohl den Wunsch auf spürbaren Vermögenszuwachs zu Beginn der Anlagephase erfüllen, als auch als langfristige Wertpapiere dienen. Einige Trader nutzen aber auch Derivate, wie:
- Zertifikate
- Optionsscheine
- CFDs
als Beimischung zur Renditemaximierung. Hierdurch entsteht eine Situation, in welcher sich kurzfristige Marktbewegungen sehr schnell deutlich im Portfolio zeigen. Gerade im Segment kurzfristiger Assetklassen – also bis zu einer Haltefrist von 12 Monaten – macht sich eine höhere Volatilität bemerkbar. Für Kapitalanlagen in der Corona-Krise bedeutet dies teils starke Schwankungen. Deutlich zu erkennen ist dies an Indizes wie dem DAX. An dessen Verlauf über die vergangenen Jahre lässt sich gut erkennen, wie sich der Anlagehorizont auf die Rendite auswirkt. Durch den Einbruch im Frühjahr 2020 haben besonders Anlagezeiträume zwischen 1 Jahr und 2 Jahren gelitten.
Langfristig aufgestellte Anleger haben trotzdem immer noch eine akzeptable Rendite erzielt, da der Index in den letzten Jahren sehr deutlich nach oben geklettert ist. Prinzipiell muss Anlegern eines klar sein: Je kürzer Kapitalanlagen ausgerichtet sind, umso weniger Spielraum ergibt sich für gegenläufige Kurstrends, ein Minus im Portfolio wieder aufzuholen. Gerade, wenn Corona – wie im Fall der Virusmutation in Nerzen – für negative Schlagzeilen sorgt. Auf der anderen Seite können Erfolgsnachrichten über wirksame Antikörper oder Impfstoffe die Börsen in die andere Richtung treiben.
Langfristige Geldanlage: Immobilien und Wertpapiere als guter Mix
Der Fokus auf Rendite gehört auch in ein Portfolio, das für den Ruhestand sparen soll. Wichtig ist, die passende Risikostreuung nicht aus den Augen zu verlieren. In Krisenzeiten – und Corona gehört ganz klar dazu – muss Sicherheit mit ganz oben auf der Agenda stehen. Darüber hinaus spielen noch viele weitere Aspekte eine wichtige Rolle. Dazu gehören Flexibilität, zeitliche Planung und auch steuerliche Aspekte. Gerade im langfristig ausgerichteten Portfolio spielt der Sicherheitsaspekt eine Rolle. Wie passen beide Anforderungen für Anleger unter einen Hut? Prinzipiell kommt hier eine ganze Reihe verschiedener Assetklassen in Frage. Wer langfristig denkt, kann:
- Immobilien
- Wertpapiere wie Anleihen oder Dividendenaktien
- Edelmetall
ins Depot aufnehmen. Hinsichtlich des Themas Immobilien geht es auf der einen Seite um das eigene Dach überm Kopf. In den letzten Jahren haben die Minizinsen für einen Run auf den Immobilienmarkt gesorgt. Auch in der Krise setzt sich dieser Trend fort. Andererseits sind Immobilien und Immobilienaktien für den Vermögensaufbau interessant. Eine physische, vermietete Immobilie schlägt hier in den meisten Fällen die Rendite, die Wertpapiere auf Basis von Immobilien aufweisen können. Dank dem sogenannten Leverage Effekt fließt Fremdkapital via Bankdarlehen beim Immobilienkauf hinzu. Das hat das Ergebnis, dass die Eigenkapitalrendite gegenüber einem Aktieninvestment deutlich höher liegt.
Bei einem Investment in eine Renditeimmobilie ist eine Eigenkapitalrendite von über 20% üblich, während Aktien eine durchschnittliche Rendite von 6 bis 8 Prozent bringen. Neben den Big Playern der Immobilienkonzerne setzen Anleger auch auf die Baubranche, welche bekanntlich von der hohen Nachfrage profitiert. Hinsichtlich der Wertpapiere sind verschiedene Szenarien denkbar. Direktinvestitionen bieten sich beispielsweise im Rahmen der Dividendenstrategie an. Anleger richten ihren Fokus auf Wertpapiere mit hoher Dividendenrendite – etwa durch Umsetzung der Dogs of the Dow Strategie. Auf der anderen Seite bietet sich der Blick Richtung ETFs an. Hier ist mit physisch partizipierenden Fonds ein Vermögensaufbau bei einer angemessenen Diversifikation möglich.
Achtung: Je nach Anlageklasse variiert die Volatilität der Fonds sehr stark. Für Anleger bedeutet diese Erkenntnis, dass sich intensiv im Vorfeld mit den Fonds beschäftigt werden muss. Gerade breit aufgestellte Indizes wie der MSCI World erreichen bereits eine gewisse Risikostreuung. Was ETFs zusätzlich interessant macht, sind die niedrigen Kosten. Im Vergleich mit einem klassischen Investmentfonds ist die Gesamtkostenquote häufig deutlich geringer.
Mietimmobilie: Rendite und Wertobjekt
In seiner ganz eigenen Liga spielt bei den langfristigen Geldanlagen eine Mietimmobilie. Richtig geplant und vorbereitet kann sich diese selbst tragen. Sprich: Über die Mieteinnahmen wird der Immobilienkredit getilgt. Sobald das Darlehen komplett zurückgeführt ist, fließen die Mieten in die Tasche des Vermieters – und bauen einen Kapitalstock fürs Alter auf. Gleichzeitig sind solche Immobilien ein Wertobjekt. Selbst, wenn Eigentümer das Haus oder die Wohnung später selbst nicht mehr nutzen, kann es noch eine Rendite erzielen – sofern es teuer verkauft wird. Aber: Damit die Rechnung aufgeht, muss der Deal intensiv geplant werden.
Fazit: Geld anlegen im Krisenmodus
Anfang 2020 hat wahrscheinlich kaum ein Anleger gedacht, dass im März die Aktienkurse massiv einbrechen. Lockdowns über Ländergrenzen hinweg haben Milliardensummen in den Depots vernichtet. Inzwischen stellt sich eine gewisse „Normalität“ ein. Während sich Menschen an Corona gewöhnen, machen auch Anleger das Beste aus der Situation. Sowohl kurzfristig orientierte Trader als auch langfristig aufgestellte Anleger nutzen Möglichkeiten zur Geldanlage. Wer schnell Rendite erzielen will, hält mit Derivaten ein Instrument in den Händen, muss aber auch mit Verlusten leben können. Immobilien oder ETFs sind Assetklassen, die in vielen langfristig ausgelegten Depots eine Rolle spielen.