Unter den Verbrauchern in Deutschland steigen die Ausgaben für Konsumartikel bereits seit Jahren kontinuierlich an. Der Trend wird hierbei auch in Zukunft aller Voraussicht nach weiter ansteigen. Hierbei werden Verbraucher immer mehr in den Konsumkreislauf gezogen und geben Geld für Dinge aus, für die sie letztendlich kaum Verwendung finden oder schlichtweg den persönlichen finanziellen Rahmen übersteigen. Diese Entwicklung in Deutschland ist letztendlich nicht weiter verwunderlich.
Konsumschulden – Was ist das?
Verbraucher werden oft im Unterbewusstsein zu einem Kauf angeregt und steigern damit automatisch das eigene Konsumverhalten. Durch Angebote und Werbeaktionen in Zeitungen, Funk und Fernsehen wird der potenzielle Kunde zum Konsum aufgefordert. Das natürliche Belohnungssystem im Gehirn des Menschen wird dabei ganz bewusst angesprochen. Käufer verbinden mit dem Konsum etwas Positives und es stellt sich nach dem Kauf ein ansprechendes Glücksgefühl ein.
In den meisten Fällen ist das Glücksgefühl allerdings nur von kurzer Dauer. Die persönlichen Ansprüche des Verbrauchers steigen und es wird ein erneuter Kauf getätigt, um diese Euphorie wieder erleben zu können. Hierdurch können die Konsumenten schnell vor erhebliche Probleme gestellt werden. Dies ist der Fall, wenn der erneute Konsum nicht mehr durch die eigenen finanziellen Möglichkeiten gedeckt werden kann.
Viele Kreditinstitute und Banken werben mit günstigen Krediten zur Finanzierung der eigenen privaten Wünsche. Konsumenten müssen an diesem Punkt ganz genau aufpassen, um nicht in die Schuldenfalle zu geraten. Der Weg hinaus ist dann oft sehr beschwerlich.
Durch Konsumschulden wächst schnell die persönliche Unzufriedenheit
Die große Gefahr in die Schuldenfalle zu geraten liegt nicht im Abschluss eines Kredites zu kleinen und angemessenen Raten, wenn diese ohne Probleme abgezahlt werden können. Viel mehr wird es dann problematisch, wenn viele Käufe durch einen Konsumentenkredit finanziert werden, obwohl das eigene Einkommen längst nicht mehr dafür ausreicht. In der Folge können nach und nach die vereinbarten Raten nicht mehr gezahlt werden und der Dispo auf dem Konto muss daraufhin ausgereizt werden.
Die Folge daraus sind weitere Kosten, die durch die Nutzung des Dispos bei der eigenen Hausbank anfallen. Wenn ein Verbraucher seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen kann, werden die Folgen oftmals noch viel gravierender. Neben der regulären Rate fallen dann zusätzlich noch Mahngebühren und Verzugszinsen an. Die Kosten werden daraufhin immer höher und es wird von Tag zu Tag schwieriger, den geschuldeten Betrag wieder zurückzuzahlen. Kontopfändungen und gerichtliche Mahnverfahren sind die Folge.
Der Schuldner wird sich in diesem Stadium kaum mehr durch eigene Mittel aus dieser Situation befreien können. Im schlimmsten Fall droht sogar die Anmeldung der Privatinsolvenz. Dieses Verfahren schränkt den Verbraucher stark ein und sollte durch eine kluge und verantwortungsbewusste Vorgehensweise vermieden werden. Wer stets auf seine eigenen finanziellen Mittel achtet und sich nicht übernimmt, wird auch fernab der Konsumschulden bleiben.
Kontrolliert vorgehen und Schulden unbedingt vermeiden
Verbraucher sollten mit Konsumentenkrediten sehr bedacht und respektvoll umgehen. Es muss immer genau kalkuliert werden, ob es wirklich möglich ist, den Kredit ohne finanzielle Probleme zurückzuzahlen. Wenn das eigene Einkommen nicht für einen Kauf ausreicht, sollte unbedingt gewartet und gespart werden, bis der Konsum aus eigenen Mitteln realisiert werden kann. Selbst wenn sich das entsprechende Finanzierungsangebot noch so gut anhört, sollte in diesem Fall unbedingt darauf verzichtet werden.
Konsumenten sollten in jeder Situation äußerst vorausschauend handeln. Die eigene berufliche Situation sollte dabei immer genau eingeschätzt werden können. Wenn eine unerwartete Arbeitslosigkeit eintritt, sind hohe Kreditraten in den meisten Fällen nicht mehr zu stemmen. Besuche des Gerichtsvollziehers und gerichtliche Mahnverfahren lassen dann nicht mehr lange auf sich warten. Daher sollten Anschaffungen nach Möglichkeit immer mit eigenen Mitteln finanziert werden, um diese unangenehmen Situationen zu vermeiden.
Wenn bereits Konsumschulden angefallen sind und diese Verbindlichkeiten nicht mehr selber zu stemmen sind, sollte ein professioneller Schuldnerberater zurate gezogen werden. Durch einen Plan zur Entschuldung und das konsequente Umsetzen besteht immer die Möglichkeit, wieder aus der Schuldenfalle herauszukommen. Falsche Scham sollte hierbei durch den Schuldner von Beginn abgelegt werden. Schuldnerberater arbeiten sehr professionell und verurteilen niemanden, der einmal in einen finanzielle Schieflage geraten ist.
Wenn sich frühzeitig um die Tilgung der Schulden gekümmert wird, kann das weitere Anwachsen des Schuldenberges vermieden werden. Soziale Verbände und Einrichtungen bieten ebenfalls in vielen Fällen eine Schuldnerberatung an, die kostenlos oder nur für einen sehr geringen Betrag besucht werden kann.