Im Bereich der Industrie fallen gänzlich andere Schadstoffe an als in den meisten privaten Haushalten. Von diesem Fakt ist vor allem das Abwasser betroffen. Damit das Wasser bedenkenlos wieder verwendet werden kann, sind einige Schritte im Bereich der Aufbereitung und Reinigung notwendig. Hierbei handelt es sich meist um einen komplexen Prozess, der sich am Ende in jedem Fall lohnt.
Das versteht man unter industriellen Verfahren bei der Aufbereitung von Wasser
Unter industriellem Abwasser wird solches Wasser verstanden, das während der Herstellung bestimmter Materialien verwendet wird und anschließend adäquat entsorgt werden muss. Beim Zweck der Verwendung kann es sich um das Kühlen bestimmter anderer Flüssigkeit oder Maschinen handeln oder das Wasser wird direkt während eines industriellen Prozesses benötigt. Klassische Beispiel für Industriezweige, in welchen viel Abwasser anfällt, sind die Lebensmittelindustrie und die allgemeine chemische Industrie. Hier werden jeweils unterschiedliche Verfahren zur Reinigung von Abwässern benötigt, um das Wasser mit einem guten Gefühl wieder in den Wasserkreislauf geben zu können.
In jedem Fall ist industrielles Abwasser weitaus mehr verschmutzt als das Wasser aus privaten Haushalten. Zudem wird das Wasser nicht selten mit Chemikalien angereichert, die in dieser Form nicht in die Umwelt gelangen dürfen oder sollen.
Gefährliche Rückstände sind Sache der Unternehmen
In Deutschland sind in erster Linie die Firmen für die adäquate Reinigung des Abwassers zuständig, die das Wasser verwendet haben. Je nachdem, um welche Verschmutzung es sich handelt, müssen die verarbeitenden Unternehmen sicherstellen, dass das Wasser entsprechend vorbehandelt wurde. Erst danach wird es komplett gereinigt. Hierzu sind häufig mehrere Schritte notwendig, bis das Abwasser wieder in die kommunale Kläranlage oder direkt in ein natürliches Gewässer geleitet werden darf. Je nach Art und Grad der Verschmutzung werden verschiedene Verfahren zur Vorbehandlung und Reinigung des Wassers eingesetzt.
Unter anderem kommen Fette, Seifen und spezielle Giftstoffe im industriellen Abwasser vor. Außerdem können radioaktive Rückstände oder leicht abbaubare organische Stoffe vorhanden sein. Diese fallen zumeist im Bereich der Lebensmittelherstellung an. Ist einer der oben genannten Stoffe im Wasser auch nur in einer geringen Konzentration enthalten, so müssen Firmen alle nötigen Schritt für die Aufbereitung in die Wege leiten.
So funktioniert die Aufbereitung des Abwassers
In privaten Haushalten kommen vor allem die sogenannten Grauwässer und die Schwarzwässer vor. Diese können in einer kommunalen Kläranlage recht einfach aus dem Wasser gefiltert werden. In der Industrie werden vor der Freigabe des Wassers weitaus umfangreichere Schritt notwendig, um unter anderem gesundheitsgefährdende Stoffe auszuleiten. Zum Zweck der Aufbereitung kommen vor allem biologische, chemische, physikalische und thermische Verfahren zum Einsatz. Manchmal wird auch das sogenannte Membranverfahren angewandt – dieses eignet sich allerdings nur bei bestimmten Schmutzstoffen.
Besonders wichtig bei all den genannten Verfahren ist, dass mit dem Wasser und mit den anderen Stoffen zur Aufbereitung möglichst effizient gehaushaltet wird.
Ein schonender Umgang mit der wertvollen und nicht ersetzbaren Ressource Wasser ist unabdingbar und wird von den Kommunen ausdrücklich vorgeschrieben. An dieser Stelle ist jedes betroffene Unternehmen für sich selbst verantwortlich und hat dafür zu sorgen, dass das Verfahren so gewählt wird, das möglichst wenig Wasser verschwendet wird. Wenn bei der Reinigung und Aufbereitung industrieller Wässer entsprechend vorgegangen wird, ist auch die Rückgewinnung verschiedener Stoffe möglich. Diese Art der Aufbereitung gilt als äußerst effizient, da die Werkstoffe zumindest teilweise wiederverwendet werden können. Alternativ kann bei der Behandlung des Abwassers Wärme gewonnen werden – dieses Vorgehen ist im Hinblick auf die Umwelt besonders sinnvoll.