Wer online Geld verdienen möchte, hat heutzutage viele Möglichkeiten. Im Bereich der Kryptowährungen wittern immer mehr Anleger die Chance auf satte Gewinne. Gleiches gilt für das Online-Glücksspiel, denn Sportwetten und Co. können ebenfalls mehr als lukrativ sein. Doch welche Online-Gewinne müssen dem Finanzamt gemeldet werden und wann werden Steuern fällig?
Steuern für das Online-Glücksspiel
Das Geschäft mit dem Online-Glücksspiel boomt. Immer mehr Spieler entscheiden sich dafür, bequem von zu Hause aus in einem der unzähligen Online-Casinos aus ganz Europa zu spielen. Wer dann einen größeren Gewinn einfährt, fragt sich schnell, ob die Gewinne denn nun versteuert werden müssen. Und: Muss der Gewinn überhaupt dem Finanzamt gemeldet werden? Die rechtliche Grundlage zeigt zunächst einmal, dass Gewinne aus Glücksspielen steuerfrei sind. Sie werden also nicht als Einkommen bewertet. Es ist dabei egal, wie hoch die Gewinne ausfallen. Als Glücksspiele gelten etwa Sportwetten, Lotterien oder klassische Casinospiele.
Die Gewinne sind zudem nicht nur von der Einkommenssteuer befreit, sondern auch von der Umsatzsteuer.
Glücksspielfans können also zunächst aufatmen und sich darüber freuen, dass jeder Sportwetten- oder Casinogewinn steuerfrei bleibt, sofern die Gewinne tatsächlich dem Glücksspiel entstammen. Die Gewinne müssen nicht einmal dem Finanzamt gemeldet werden. Empfehlenswert ist aber, die Gewinne immer nachweisen zu können. Wenn etwa in einem Online-Casino ein großer Betrag gewonnen wurde, erhalten die Spieler von dem Betreiber eine Quittung. Mit dieser kann dann belegt werden, woher große Summen auf dem Konto stammen, sollte das Finanzamt doch einmal nachfragen.
Steuern nur für die Zinsen
Gewinne aus dem Glücksspiel sind zwar steuerfrei, nachträgliche Steuern sind aber möglich. Im ersten Jahr zahlen Sie noch keine Steuern für Zinsen, die aus großen Gewinnen resultieren können. Haben Sie aber beispielsweise einen Betrag in Millionenhöhe gewonnen, der im zweiten Jahr Zinsen beschert, so fallen für diese Steuern an. Diese Abgaben fallen dann unter die Abgeltungssteuer, und diese liegt bei 25%.
Sonderregelungen für Berufsspieler
Kann das Finanzamt nachweisen, dass Sie regelmäßig Gewinne aus dem Glücksspiel generieren, dann werden die Gewinne womöglich als Einkommen gewertet, für das auch Einkommenssteuer zu leisten ist. Das ist beispielsweise bei Pokerspielern der Fall, die ihr Einkommen mit diesem Spiel erwirtschaften. Da die Steuern auch noch rückwirkend vom Finanzamt eingefordert werden können, ist Berufsspielern zu empfehlen, gewisse Rücklagen einzubehalten. Ansonsten können hohe Nachzahlungen folgen, die nicht leicht zu begleichen sind.
Gewinne aus Sportwetten, Lottospielen und Co. bleiben steuerfrei
Auch in diesem Jahr bleiben Gewinne aus Glücksspielen im ersten Jahr steuerfrei. Dabei ist es egal, ob Sie an einem Lotteriespiel teilnehmen, Ihr Glück bei einem Spielautomaten probieren oder Sportwetten abschließen. Sofern Sie nicht regelmäßig Gewinne einfahren, die Sie etwa als Berufsspieler einstufen könnten, sind Sie auf der sicheren Seite. Wer eine Poker-Karriere anstrebt, sollte dagegen darauf gefasst sein, dass das Finanzamt früher oder später anklopft. Darüber hinaus fallen ab dem zweiten Jahr Steuern für die Zinsen an, die sich aus den Glücksspielgewinnen ergeben. Weitere Steuern sind grundsätzlich aber nicht zu fürchten, gleich, wie hoch der Gewinn ausfällt.
Gewinnermittlung bei Kryptowährungen
Wer das aktuelle Marktgeschehen verfolgt, der kommt auch um die ominösen Kryptowährungen nicht herum. Man könnte dabei meinen, dass Kryptowährungen wie Bitcoin und Ether ähnlich wie Einkünfte beim Aktienhandel bewertet werden. Das ist aber nicht richtig, denn eine Abgeltungssteuer gibt es für den Handel mit Kryptowährungen nicht. Zusätzlich handelt es sich bei diesen Währungen nicht um gesetzliche Zahlungsmittel wie etwa Dollar oder Euro. Bitcoins beispielsweise werden aber als privates Geld angesehen. Entsprechend sind einige Handlungen mit Kryptowährungen als private Äußerungen zu bewerten. Diese fallen unter das Einkommenssteuergesetz, wenn die Währung in etwas Anderes umgetauscht wird.
Das betrifft beispielsweise den Verkauf der Kryptowährung oder den Umtausch in Euro oder eine andere Währung. Auch die Bezahlung realer Güter oder Dienstleistungen mit Bitcoins oder ähnlichem gelten als private Veräußerung. Wie Veräußerungsgewinne besteuert werden, hängt von der Höhe der Gewinne und der Haltedauer ab. Es gibt eine Freigrenze von 600 Euro pro Jahr. Ist der Gewinn höher, fallen Steuern an. Die Freigrenze gilt dabei zudem nicht nur für die Kryptowährungen, sondern für alle privaten Veräußerungen, die innerhalb eines Jahres getätigt wurden.
Die Sicherheit an erster Stelle
Im Internet lässt sich eine Menge Geld verdienen, doch bei all dem Potential sollte die Sicherheit immer die oberste Priorität darstellen. Das gilt sowohl für den Handel mit Kryptowährungen als auch die Welt des Online-Glücksspiels. So sollten Sie zu jedem Zeitpunkt sicherstellen, dass Sie mit sicheren Zahlungsmitteln arbeiten und sich nur auf seriösen und verschlüsselten Seiten aufhalten. Für Online-Glücksspiel gilt zudem mehr denn je, die Augen nach schwarzen Schafen offenzuhalten. Wer Lotto spielen oder am Roulette-Rad drehen möchte, sollte dies nur bei lizensierten Anbietern machen. So sollte das Online-Casino, in dem Sie Ihr Glück versuchen, eine gültige Lizenz aufweisen können. Diese findet man zumeist gut lesbar am Ende der Seite.
Zusätzlich sollten Sie immer darauf achten, dass Ihre Daten gut geschützt sind und der Zugriff vor dritten Parteien unterbunden wird. In einigen Online-Casinos können Sie sogar mit Kryptowährungen wie Bitcoin zahlen, wobei dann besondere Vorsicht geboten ist. Auch in diesem Fall bleiben die Gewinne aus dem Glücksspiel aber steuerfrei, sofern Sie kein Berufsspieler sind und sich in einem lizensierten Casino innerhalb der Europäischen Union aufhalten.
Fazit: Verschiedene Steuergesetze für Online-Gewinne
Möchten Sie im Internet Geld verdienen, ist die umfassende Recherche unumgänglich. Zwar ist der Handel mit Kryptowährungen mit dem richtigen Wissen sehr lukrativ, Steuern können im Zuge der privaten Veräußerungen aber durchaus wichtig werden. Das Gleiche gilt für Gewinne, die beim Online-Glücksspiel erzielt werden: So sind die Gewinne zunächst einmal steuerfrei, doch Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel. Für Gewinne an Spielautomaten, bei Sportwetten oder Lotterien innerhalb der EU zahlen Sie im ersten Jahr keine Steuern, ab dem zweiten Jahr werden die Zinsen aber versteuert. Stuft Sie das Finanzamt außerdem als Berufsspieler ein, etwa beim professionellen Pokerspiel, werden die Gewinne auch als Einkommen angesehen.
In jedem Fall ist es deshalb empfehlenswert, über die eigenen Tätigkeiten sowie eventuell greifende Steuergesetze informiert zu bleiben. Zusätzlich sollte die eigene Sicherheit immer im Vordergrund stehen, denn Fehlentscheidungen können im Online-Geschäft schnell teuer werden. Wer es aber richtig angeht, der kann vom Handel mit Kryptowährungen profitieren oder mitunter große, und steuerfreie, Gewinne beim Online-Glücksspiel mit nach Hause nehmen.
Quellenverzeichnis: