Die Zeiten für viele Anleger sind im deutschen und europäischen Raum sind schlecht. Die anhaltenden Niedrigzinsen im Euroraum lassen keinen Spielraum mehr für hohe Renditen auf klassische Anlageprodukte. Wer sein Geld möglichst renditeträchtig anlegen möchte, muss sich nach Alternativen zu Festgeld, Bausparen oder Lebensversicherung umsehen. Viele Anleger scheuen jedoch das Investieren in Aktien oder vergleichbare Wertpapiere.
Eine zunehmend mehr in Anspruch genommene Möglichkeit für Anleger stellt das sogenannte P2P-Lending dar. Dabei verleihen private Anleger Geld an private Kreditsuchende, es wird in diesem Zusammenhang auch von P2P-Krediten gesprochen. Das Prinzip ist simpel und bringt im besten Fall Vorteile für beide Seiten.
Einfaches Prinzip
P2P-Kredite ermöglichen es, eine Bank als Geldvermittler völlig zu umgehen. Entsprechende Plattformen ermöglichen es Kreditsuchenden und Anlegern, die einen Teil ihres Geldes in P2P-Kredite investieren möchten zusammenzufinden. Kreditnehmer inserieren ihren Kreditwunsch und den jeweiligen Verwendungszweck und private Kreditgeber können sich aus diesem Angebot passende Kreditnehmer heraussuchen. Die jeweilige Plattform überprüft dabei die Bonität des jeweiligen Kreditsuchenden. Kreditnehmer gelangen somit an private Geldgeber, private Investoren können sich verschiedene Inserate ansehen und entsprechend investieren. Im Durchschnitt versprechen P2P-Plattformen Renditen zwischen 8 und 12 Prozent. Dies lässt sich kaum mit einem anderen Anlageprodukt erreichen.
Wo liegen die Vorteile?
Kreditnehmer können auf P2P-Plattformen mit privaten Geldgebern zusammenkommen, die ihnen den Kreditbetrag zu einem vereinbarten Zinssatz zur Verfügung stellen. In vielen Fällen ist es einfacher und auch schneller für Kreditnehmer, ein Darlehen bei einer Privatperson aufzunehmen. Dabei muss nicht immer ein Kreditgeber das gesamte Darlehen zur Verfügung stellen, in vielen Fällen vergeben mehrere Anleger einen Kredit mit eigenen Teilbeträgen. Für Kreditnehmer kann es aus unterschiedlichen Gründen vorteilhaft sein einen Kredit auf einer P2P-Plattform in Anspruch zu nehmen, etwa, weil sie bei einer regulären Bank gar keinen Kredit erhalten würden.
Anleger wiederum finden in dieser Möglichkeit eine gute Alternative zu klassischen Anlageprodukten, die heute kaum noch Rendite abwerfen. So können Anleger und Investoren sich attraktive Zinsen für das Verleihen von Geld sichern.
Worin unterscheiden sich die verschiedenen P2P-Plattformen?
Weltweit nimmt das Gesamtvolumen an P2P-Krediten zu. In den letzten Jahren lässt sich eine enorme Umsatzsteigerung feststellen, was zum einen der gestiegenen Nachfrage geschuldet ist, zum anderen aber auch einer steigenden Zahl von P2P-Plattformen. Unter Umständen ist es nicht leicht, sich in der Menge der verschiedenen Anbieter zu orientieren. Eine Übersicht verschiedener seriöser Anbieter von P2P-Krediten aus dem deutschsprachigen Raum findet man hier. Bei der Auswahl eines passenden Anbieters sollten Anleger neben der Benutzerfreundlichkeit der jeweiligen Plattform auch anfallende Gebühren, die Renditemöglichkeiten, die Sicherheit und die registrierten Nutzer achten.
P2P-Plattformen erweitern die Möglichkeiten für private Kreditnehmer an einen unkomplizierten Kredit zu gelangen und bieten Anlegern neue Investitionsmöglichkeiten. Insbesondere seit der Einführung der Basel II Richtlinien, gibt es nämlich für viele Verbraucher zusätzliche Probleme, auf einfachem Wege an ein entsprechende Überbrückungsdarlehen und Co. zu gelangen. Und auch auf der anderen Seite gibt es Vorteile: Wer einen Teil seines Geldes in P2P-Kredite investiert sichert sich die Möglichkeit, langfristig von überdurchschnittlich hohen Zinsen zu profitieren.