Wie wählt man die richtige Laufzeit für einen Kredit?

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Einen Kredit zu beantragen ist heute etwas ganz Normales, ob es sich um die Finanzierung der Flitterwochen oder den Kauf eines Hauses handelt. Dabei muss sich niemand mehr auf seine Hausbank verlassen, sondern kann ganz einfach online die vorhandenen Angebote vergleichen. Das Ganze funktioniert in der Regel mit einem Kreditrechner, bei dem man die Parameter beliebig auswählen kann und dadurch einen genauen Überblick erhält.

Kleine Kredite werden nicht unbedingt schneller vergeben

In der Regel weiß man, in welcher Höhe an Geld aufnehmen will, wobei man nicht annehmen sollte, dass ein geringerer Betrag schneller bewilligt wird. Ganz im Gegenteil sind Banken eher bereit, einen höheren Kreditbetrag auszuzahlen, da es für sie einerseits nicht mehr Arbeit bedeutet und andererseits natürlich mehr Einnahmen in Form von Zinsen einbringt. Man darf nicht vergessen, dass die Banken durch die Niedrigzinspolitik der EZB ebenfalls unter Druck stehen.

Alle Parameter hängen zusammen

Man wählt also zuerst einen Betrag aus, um sich einen Überblick verschaffen zu können. Anders als bei einem Dispositionskredit zahlt man ein persönliches Darlehen in festen monatlichen Raten zurück, aber wie viel Zeit man sich dafür lassen will, ist eine persönliche Entscheidung. Durch das Ändern der persönlichen Darlehenslaufzeit ändert sich auch die Höhe des monatlichen Zahlungsbetrags und damit auch die Höhe der Zinsen, die insgesamt auf den gesamten Zeitraum anfallen. Sie sind sofort ersichtlich, was einer der Vorteile eines Kreditrechners ist. Man bekommt persönliche Darlehen mit einer Laufzeit von 12 bis 60 Monaten und länger. Eine längere Laufzeit bedeutet niedrigere monatliche Zahlungen, aber langfristig höhere Zinskosten.

Längere Laufzeit, niedrigere Raten, höhere Zinsen

Es gilt, bei der Wahl des passenden Rahmens für den Kredit einen gesunden Mittelweg zu finden. Sehr vorsichtige Menschen neigen dazu, sehr kleine monatliche Raten zu wählen, was dafür sorgt, dass sich die Rückzahlung unnötig in die Länge zieht, man immer die Schulden im Nacken sitzen hat und im Vergleich insgesamt viel zu hohe Zinsen anfallen. Etwas risikofreudigere Menschen wählen hingegen eine zu hohe monatliche Rate, die sie nur dann aufbringen können, wenn nichts anderes dazwischen kommt. Doch nur, weil man gerade ein Auto kaufen musste, um die persönliche Mobilität zu sichern, hält das den Kühlschrank oder die Waschmaschine nicht davon ab, kaputtzugehen.

Am besten sucht man nach der kürzesten möglichen Laufzeit des Kredits, wobei die Raten so niedrig sein sollten, dass noch ein kleiner Puffer bleibt. So kann man die Gesamtkosten am besten unter Kontrolle halten, ohne sich ein zusätzliches Risiko aufzuladen. Die besten Kredite sind solche, bei denen man kostenlose Sonderzahlungen vornehmen kann, was insgesamt die Laufzeit und damit die Kosten senkt. Das ist in der Regel heute problemlos möglich.

Die Höhe der Zinsen ist wichtig

Neben der Laufzeit ist auch die Höhe der Zinsen wichtig, wenn es um die Wahl des passenden Kredites geht. Heute werden viele Banken mit niedrigen Zinsen, wenn es jedoch um ein konkretes Angebot geht, dann sind die Zinsen plötzlich doch höher. Das hängt mit der persönlichen Bonität und damit dem potenziellen Risiko für die Bank zusammen. Jede besser die Bonität, umso geringer das Risiko und umso niedriger die Zinsen. Gerade für Beamte und Gutverdienende lohnt es sich, noch einen weiteren Vergleich anzustellen, denn sie können leicht Zinsen unter einem oder sogar 0,5 % aushandeln.

Finanzierungszeit

Wie lange dauert der Kreditgenehmigungsprozess und wie schnell kann man sein Geld erhalten, sobald es genehmigt wurden? Online-Kreditgeber zahlen in der Regel sehr schnell aus, einige bieten sogar Einzahlungen am selben Tag an. Banken und Kreditgenossenschaften benötigen jedoch länger, um Kredite zu genehmigen und auszuzahlen, sodass man möglicherweise einige Wochen warten muss, um den Vorgang abzuschließen.

Warum eine Umschuldung nicht immer der beste Weg ist

Gerade im Zusammenhang mit der Tatsache, dass ein paar Tausend Euro Kredit mehr leicht zu bekommen sind und keinen deutlich größeren Aufwand erfordern, steht immer wieder das Thema Umschuldung im Raum. Sie kann für viele Situationen eine gute Wahl sein, doch sie ist kein Allheilmittel. Warum nicht? In der Regel wird eine Umschuldung denn empfohlen, wenn man etwa einen hohen Dispositionskredit oder Kreditkartenschulden hat. Diese Schulden haben in der Regel sehr hohe Zinsen, sodass sie einfach extrem unwirtschaftlich sind. Man hofft also, mit einer Umschuldung diese Kredite abzulösen und dann nur noch einen bezahlen zu müssen, was für einen besseren Überblick sorgt.

Das berücksichtigt jedoch nicht die Frage, warum die Person überhaupt in der Situation war, das Konto zu überziehen und dann nicht mehr ausgleichen zu können? Oder warum so viele Konsumschulden angefallen sind, worum es sich in der Regel bei Kreditkartenschulden handelt? Wenn man diese Kredite nun einfach auslöst, kann das zu einer Verbesserung der Lage führen, muss es aber nicht. Die Versuchung ist da, doch wieder hier ein wenig zu überziehen und dort ein wenig die Karte zu benutzen, und schon hängt man wieder in den Miesen. Es darf nämlich nicht vergessen werden, dass die monatlichen Raten des Kredits das verfügbare Einkommen erst einmal deutlich senken. Zudem entsteht durch eine Umschuldung wieder eine längere Laufzeit, sodass man länger Schuldner bleibt.

Manchmal ist es die bessere Wahl, man beißt die Zähne zusammen und zahlt so schnell wie möglich die bestehenden Schulden ab, anstatt neue zu machen. Das ist jedoch eine Frage der persönlichen Verantwortung.

 

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